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Bio-Kontrolle
so läuft es!
Wir sind Bio-Europameister. Fast 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen werden in Österreich biologisch bewirtschaftet. Der Anteil der im Handel verkauften Bio-Lebensmittel liegt bei 11 Prozent. Gekennzeichnet werden Bio-Produkte mit dem EU-Bio-Siegel und einem grünen Blatt als Logo. Das findet sich auf allen Bio-Produkten, die innerhalb der EU produziert werden. In Österreich gibt es noch weitere Bio-Siegel wie das Bio-Austria-Gütesiegel, das Demeter-Siegel und das AMA-Bio-Gütesiegel. Sie alle erfüllen noch höhere Qualitäts-Kriterien. Doch wie wird für uns Konsumentinnen und Konsumenten sichergestellt, dass auch wirklich Bio drinnen ist, wo Bio draufsteht? Wir haben uns das genauer angeschaut und mit einer Expertin für Bio-Kontrolle gesprochen.
Vom Acker bis zum Supermarkt
Vom landwirtschaftlichen Betrieb über Verarbeitungsbetriebe bis hin zum Handel – jeder wird kontrolliert. „Es gibt keine Ausnahme. Alle Betriebe, die mit Bio-Produkten arbeiten, werden überprüft“, erklärt Sandra Feiler von der „Austria Bio Garantie“, der größten Bio-Kontrollstelle Österreichs. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass bestehende gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.
So läuft es im Produktionsbetrieb
Eine typische Bio-Kontrolle folgt einem strikten Leitfaden. Es wird überprüft, ob die verwendeten Rohstoffe, Produktionsverluste und die daraus produzierten Waren übereinstimmen. „Wir stellen die Produkte wie ein Puzzle zusammen. So stellen wir sicher, dass Rezepturen, Mengen und Chargen-Zuordnungen stimmen“, so Sandra Feiler. Auch die Trennung von biologischen und konventionellen Produkten wird streng kontrolliert – insbesondere bei Betrieben, die beides produzieren. Dazu gehören klare Kennzeichnungen und regelmäßige Reinigungen der Produktionsanlagen. Wenn eine Reinigung technisch nicht möglich ist, kommen sogenannte Spülchargen zum Einsatz. Dabei wird die zu Beginn produzierte Menge als konventionell deklariert. So wird sichergestellt, dass bei der darauffolgenden Bio-Produktion keine Rückstände mehr in den Bio-Lebensmitteln vorhanden sind.
Angekündigt und unangekündigt
Jeder Bio-Betrieb in Österreich wird mindestens einmal pro Jahr kontrolliert. Das wird in der Regel angekündigt. Zusätzlich gibt es aber auch noch unangekündigte Stichprobenkontrollen.
Trotz aller Vorkehrungen können in den Betrieben Fehler passieren, etwa durch menschliches Versagen – wenn zum Beispiel ein konventionell erzeugtes Gewürz in der Bio-Lebensmittelproduktion verwendet wird.
Sollten Mängel festgestellt werden, greifen strenge Maßnahmen. Bei schwerwiegenden Verstößen, wie dem Einsatz konventioneller Zutaten, drohen Rückrufaktionen, Lieferstopps und in seltenen Fällen sogar der Entzug der Bio-Zertifizierung. „Ich bin jetzt 14 Jahre in dieser Branche und ich hatte nur zwei oder drei Fälle, wo es wirklich zum Entzug des Bio-Zertifikats gekommen ist. Ansonsten handelt es sich um menschliches Versagen, Irrtum oder sonstige Dinge“, so Sandra Feiler.
Ein Blick über die Grenzen
Produkte aus anderen EU-Ländern unterliegen denselben, strengen Vorschriften wie in Österreich. Bei Importen aus Nicht-EU-Ländern greift ein zusätzliches Kontrollsystem. Der Zoll und das Bundesamt für Verbrauchergesundheit prüfen Dokumente und ziehen Proben. Damit wird sichergestellt, dass auch importierte Waren den Bio-Standards entsprechen.
Ein gutes Zeugnis
In Österreich sind insgesamt acht Bio-Kontrollstellen damit beschäftigt, die im Inland produzierten Bio-Lebensmittel zu prüfen. Und das funktioniert auch in der Zusammenarbeit mit den Betrieben sehr gut, wie uns Sandra Feiler bestätigt: „Die Unternehmen arbeiten mit und sind auch verlässlich. Ich kaufe Bio-Produkte mit einem sehr guten Gewissen“.