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Gütesiegel
mit Orientierung.
Nachhaltige, faire und natürliche Lebensmittel sind in Werbung und beim Einkauf allgegenwertig. Gütesiegel versprechen Tierwohl, Bienenfreundlichkeit und Biodiversität. Aber bringt das alles eine brauchbare Orientierung für den täglichen Einkauf oder erzeugt es nicht mehr Verwirrung statt Aufklärung? Wir haben uns angeschaut, auf was es sich zu achten lohnt, um klimafreundlich, umweltschonend und gesund zu leben. Und überraschenderweise reicht dafür ein Trio von Gütesiegeln aus.
Bio - der Gold-Standard
Die biologische Landwirtschaft deckt ein großes Feld der Nachhaltigkeit ab. Tierwohl, der Schutz der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren, ein gesunder und fruchtbarer Boden und sauberes Grundwasser sind wesentlich bei der Arbeit von Bio-Landwirt:innen. Der Einsatz von Pestiziden und chemisch-synthetischen Düngern ist in der Bio-Landwirtschaft ebenso tabu, wie gentechnisch veränderte Pflanzen.
Allerdings ist bio nur drinnen, wo bio draufsteht. Werbe-Slogans wie „aus naturnahem Anbau“, „aus umweltgerechter oder auch nachhaltiger Landwirtschaft“ garantieren keine Bio-Standards. Nur „bio“ und „ökologisch“ sind gesetzlich geschützte Begriffe und garantieren die kontrollierte Bio-Herkunft.
Denn biologische Lebensmittel unterliegen vom Feld bis zum Teller strengen gesetzlichen Kontrollen. Deshalb haben Bio-Landwirt:innen und Bio-Produzent:innen klare Auflagen, was sie tun und unterlassen müssen. Nur dann dürfen sie sich mit dem Bio-Gütesiegel schmücken.
Rund 24.000 Bio-Landwirtschaftsbetriebe gibt es in Österreich. BIO AUSTRIA ist der größte Verband, mit den meisten Mitgliedern. Die Richtlinien von BIO AUSTRIA sind strenger als die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung. So muss beispielsweise der gesamte Betrieb biologisch bewirtschaftet werden. Es ist nicht zulässig, dass Getreide biologisch angebaut wird, die Tiere aber konventionell gehalten werden. Es gibt strengere Regelungen bei Düngemitteln und stärkere Beschränkungen bei den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln und beim Futter. Und auch die Tiere haben es besser. Es wird besonders geachtet auf artgerechte Stallungen, genug Auslauf und ausreichend Platz für Kühe, Hühner und Schweine.
Neben dem BIO AUSTRIA Siegel, sind natürlich auch die anderen Gütesiegel, die das gesetzlich geschützte Wort BIO beinhalten vertrauenswürdig.
Demeter – Bio mit Philosophie
Wenn Bio der Gold-Standard ist, dann ist Demeter die Diamant-Liga. Die geschützte Bezeichnung Demeter legt punkto Nachhaltigkeit noch eins auf Bio drauf. Sie erfüllt alle Kriterien der Bio-Landwirtschaft und verfolgt dazu eine Philosophie, die auf den Lehren von Rudolf Steiner aufbaut, dem Gründer der Waldorfschule. Die Landwirtschaft wird dabei als ganzheitlicher, lebendiger Organismus verstanden – sozusagen als bio-dynamisch. Beispielsweise werden spezielle Präparate aus Heilkräutern, Quarz und Kuhmist zur Verbesserung des Bodens und Stärkung von Pflanzen eingesetzt. Auch der Rhythmus und Einfluss von Sonne, Mond und Planeten wird berücksichtigt. Das Saatgut muss aus der eigenen Ernte oder von bio-dynamischen Züchtern stammen. Und Rindern dürfen die Hörner nicht abgeschnitten werden. Alle Praktiken von bio-dynamischen Betrieben sind darauf ausgerichtet Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen in einem lebendigen und harmonischen Kreislauf zu verbinden.
Fairtrade – sozial handeln
Nachhaltigkeit ist aber mehr, als das ökologische und klimafreundliche Agieren. Es beinhaltet auch das soziale Handeln. Und damit sind wir beim Umgang mit den Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen. Das bekannteste Gütesiegel dafür ist das von Fairtrade. Es garantiert unter anderem faire Preise für die Hersteller:innen der Produkte, sichere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne für Arbeiter:innen. Wer Produkte mit diesem Gütesiegel kauft, unterstützt hauptsächlich Kleinbauern und -bäuerinnen und die Beschäftigten in Entwicklungsländern. Fairtrade-Produkte erfüllen auch ökologische Anforderungen, die über den gesetzlichen Anforderungen liegen, aber den Bio-Standard nicht erreichen.